Lügenpresse / Systempresse
Der Ausdruck Lügenpresse ist ein politischer Kampfbegriff gegen die etablierten Medien.
Diesen wird vorgeworfen, gezielt die Unwahrheit zu publizieren, einseitig und verzerrt zu berichten. Zudem wird den Nachrichtenmedien unterstellt, auf Anweisung mächtiger Institutionen (wie etwa die Regierung oder politische Parteien) zu kooperieren bzw. vom Staat kontrolliert zu werden. Der Begriff Lügenpresse suggeriert zudem die Existenz einer “wirklichen” Wahrheit, die von den etablierten Medien verschwiegen, aber von “alternativen” – vorwiegend populistischen Medien verbreitet wird. Es wird also den etablierten Medien vorgeworfen, Propaganda anstatt objektiver Nachrichten zu verbreiten. Ziel des Angriffs ist es, die Legitimität der etablierten Medien infrage zu stellen und diese zu schwächen.
Während der Demonstrationen von Legida/Pegida und der AfD wurden Parolen wie „Lügenpresse“ in Sprechchören gerufen. Zusammen mit diesen Anfeindungen kam es immer wieder zur Behinderung und zu Übergriffen auf Journalisten. Dies stellt einen Angriff auf die Pressefreiheit dar..
Journalisten und Medien sind niemals vollkommen objektiv und neutral, da jeder Mensch eine ideologische Brille auf der Nase trägt und diese die Wahrnehmung und Einordnung von Ereignissen beeinflusst. Die Medien lassen sich auch entsprechend ideologisch einordnen. Guter Journalismus ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass die Berichterstattung auf (belegbaren) Tatsachen (und nicht Vermutungen) basiert. Für jeden politisch interessierten Demokraten empfiehlt es sich, unterschiedliche Medien zu konsumieren (insbesondere auch solche, die nicht der eigenen politischen Ausrichtung entsprechen).
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