Direkt zum Inhalt

Vermögenssteuer

Die Vermögenssteuer ist eine Steuer auf das Gesamtvermögen eines Steuerpflichtigen. Die aktuellen politischen Vorschläge sehen dabei hohe Freibeträge von einer Millionen Euro oder mehr vor.

Welche Steuern tragen derzeit am meisten zur Finanzierung des Staates bei?

Das deutsche Steuersystem stützt sich in erster Linie auf die Besteuerung von Einkommen (z. B. Lohnsteuer, Einkommensteuer ca. 36%) und Konsum (Mehrwertsteuer ca. 30%). Im Kontrast dazu werden Vermögen und Kapitalerträge deutlich geringer besteuert, was die Vermögenskonzentration und soziale Ungleichheit verstärkt.

Angesichts der notwendigen Investitionen hoher Neuverschuldung werden Steuererhöhungen diskutiert.

Was sind die Vorteile einer Vermögenssteuer?

  • Eine Vermögenssteuer könnte dazu beitragen, die Steuerlast gerechter zu verteilen und die Vermögensungleichheit zu reduzieren. 
  • Bei einem Freibetrag von 2 Millionen Euro würden jährlich zusätzliche Einnahmen von 10-20 Milliarden Euro erzielt werden. 

Was sind die Nachteile einer Vermögenssteuer?

  • Mögliche Senkung des Bruttoinlandsprodukts. Da ein großer Teil des deutschen Vermögens in Betrieben steckt, wird befürchtet, dass ein Teil dieses Vermögens durch die Vermögenssteuer abfließt und daher Investitionen eingespart werden könnten.
  • Die Behauptung, dass der komplexe Bewertungsaufwand die Erträge einer Vermögenssteuer vollständig auffressen würde, ist ein Mythos, den die FDP gerne verbreitet. Der geschätzte Verwaltungsaufwand liegt je nach Ausgestaltung bei 1,8-8,2% der Einnahmen. Das ist die gleiche Größenordnung wie bei der Einkommens- oder Körperschaftsteuer."
  • Eine Vermögenssteuer stellt einen Nachteil im Standortwettbewerb dar.

In welchen Ländern gibt es eine Vermögenssteuer?

Mehrere Länder, darunter Frankreich, Spanien, Norwegen oder die Schweiz, erheben Vermögenssteuern. Deutschland hat 1997 die Vermögenssteuer ausgesetzt, nachdem das Bundesverfassungsgericht 1995 die Art der Bewertung – insbesondere die zu niedrige Bewertung von Immobilien im Vergleich zu finanziellen Vermögenswerten – für verfassungswidrig erklärt hatte. 

Im Juli 2024 haben sich die Finanzminister der G20-Staaten in Rio de Janeiro darauf geeinigt, bei der Besteuerung von Superreichen zusammenzuarbeiten. Auch die Idee einer globalen Milliardärssteuer wurde diskutiert. Durch Steuerharmonisierung würde der Standortnachteil solche Steuern entfallen.

Wer befürwortet die Wiedereinführung der Vermögenssteuer?

Bedeutende Unterstützer in Deutschland sind SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linke. Auch viele Gewerkschaften und Sozialverbände sprechen sich für solch eine Steuer aus. 

Laut einer Forsa Umfrage von 2024 befürworten 62 % der Befragten eine Vermögenssteuer ab einem Vermögen von einer Million Euro – selbst Teile der CDU/CSU-Anhänger (55 %) zeigten Zustimmung.

Neuen Kommentar hinzufügen

Eingeschränktes HTML

  • Erlaubte HTML-Tags: <a href hreflang> <em> <strong> <cite> <blockquote cite> <code> <ul type> <ol start type> <li> <dl> <dt> <dd> <h2 id> <h3 id> <h4 id> <h5 id> <h6 id>
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.